Dreh- und Angelpunkt der künstlerischen Arbeit von Patricia Lambertus ist die Tapete. Die Tapete in ihrer Funktion als Dekorationselement des häuslichen Umfeldes, gefunden in Musterbüchern, Baumärkten oder verlassenen Wohnungen. Lambertus fügt sie collageartig zu raumgreifenden Installationen zusammen, nutzt sie als Gestaltungselement ihrer Hinterglasmalereien oder – wie im Fall der Jahresgabe für die GAK – setzt sie als Hintergrund für ihre Zeichnungen urbaner Situationen ein. Hier hinterfassen unterschiedliche Tapeten einzelne Häuserportraits, die mit schnellem Strich auf Folie aufgetragen wurden. Jedes der Blätter zeigt ein Gebäude aus Bremen und umkreist von repräsentativer Villa der Gründerzeit bis zum Wohnungsblock der 1970er Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Stadtarchitekturen. Durch die Hinterlegung urbaner Architektur mit einem Tapetenfragment verschmelzen die Ebenen von Innen- und Außenraum, von Dekoration und Funktion.
Jahresgabe 2010
1–10
Heute hier 1-10, 2010
Lackstift auf Folie und Tapete (gerahmt)
Maße variabel, ca. 21 x 29,7 cm (Blatt)
10 Unikate; sign., dat.
je Euro 464,10
inkl. 19% MwSt.