Achim Bitter arbeitet in seinen Installationen mit Materialien, die man im jedem Haushalt findet: Möbel, Lampen, Kartons, Polster, Teppiche, Bücher etc. Er löst sie aus ihrem normalen Kontext, um sie neu anzuordnen und ihnen eine neue Umgebung zu geben. Danach schickt er sie wieder in ihre alte Funktion und scheinbare Bedeutungslosigkeit zurück. Besonders interessant und wichtig ist dabei für ihn der Vorgang des Recyclings: der Prozess von Funktionsentzug und Refunktionalisierung, den man bei all seinen Arbeiten nachvollziehen kann.
Für die GAK stellt Bitter eine Fotografie zur Verfügung, auf der eine alte, scheinbar nicht mehr genutzte Industriehalle am Güterbahnhof von Bremen zu sehen ist. Doch der erste Eindruck täuscht: Grafitti weisen auf eine andere, eine Freizeitnutzung hin. Unbekannte haben sich den verlassenen, städtischen Raum angeeignet und für sich umfunktionalisiert. Wie die industriellen Nutzer haben Sprayer und Zeit ihre Spuren von Arbeit, Freizeit und Verfall an dem Gebäude hinterlassen.
Jahresgabe 2009
Güterbahnhof, 2009
C-Print
30,4 x 45,5 cm (Blatt), 30,4 x 41,3 cm (Motiv)
Auflage: 12; sign., dat., num.
je Euro 261,80
inkl. 19% MwSt.