Hanna Schwarz’ Serie träge körper, die sie der GAK als Jahresgabe zur Verfügung stellt, entstand im Zusammenhang mit einer intensiven Beschäftigung mit Tanz – mit dem Phänomen des Körpers bzw. der Körperlichkeit auf einer Bühne, mit der Masse, die sucht, sich durch Bewegung in Leichtigkeit zu verwandeln. Solche Vorstellungen finden sich in den abstrakten Formenkonstellationen der fünf Unikate wieder, die dunkle Farbblöcke und einen groben Materialumgang gegen lichte Farbigkeit und einen zarten Seidenstoff setzen. Dafür hat Schwarz Malereien auf Seide zerschnitten und als Collage neu zusammengefügt. Das Klischee der Seidenmalerei, eigentlich dem Bereich der Hobbykunst zugehörig, wird hier bewusst unterlaufen: der fragile Stoff wurde beschmiert, mit Spuren versehen, grob auseinander geschnitten und scheinbar nachlässig aufgeklebt. Auf diese Weise werden Kategorien wie Unvermögen umgewertet. Durch ihr offenes Zur-Schau-Stellen verkehrt sich das einstmals quälende Nicht-Können in ein entschiedenes Nicht-Wollen und Nicht-Müssen.
Jahresgabe 2008
1–5
träge körper, 2008
Collage: Seidenmalerei auf Papier (gerahmt)
76 x 55,5 cm (Blatt)
5 Unikate; sign., dat.
je Euro 1.166,20
inkl. 19% MwSt.