Der Amerikaner Wade Guyton gehört zu den international bekanntesten Vertretern einer jungen New Yorker Malerei-Szene. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit dem Formenrepertoire der Moderne von Konstruktivismus über Bauhaus bis zu Minimalismus und Appropriation Art. Doch besteht sein Arbeitsgerät nicht aus dem Pinsel, sondern einem Tintenstrahldrucker. Er konzipiert seine abstrakten Darstellungen am Computer und druckt sie dann auf Leinwand oder Papier. Durch den bewussten Einbau von Fehlerquellen während des Druckvorganges – wie einem unüblichen Untergrund, mangelhafter oder übertriebener Farbzugabe und Ziehen am Material – entstehen Schlieren und Verzerrungen, die der auf Serialität angelegten Vorlage zu einem originären Resultat verhelfen.
Guytons Jahresgabe besteht aus einer Serie von eigens für die GAK entwickelten Zeichnungen. In ihrer Erscheinung eng mit seinen jüngst entstandenen großformatigen Leinwandarbeiten verwandt, zeigen sie schwarze Flächen, die in unterschiedlichen Formen und variierender Farbstärke über herausgerissene Katalogseiten mit Gemälden der 1950er Jahre gedruckt wurden. Als Ergebnis heben sie die darunter liegende Malerei ebenso hervor wie sie sie gleichzeitig verdecken.
Jahresgabe 2008
1–5
Untitled, 2008
Epson DURABrite Tintenstrahl auf Buchseite (gerahmt)
21 x 15,2 cm (Blatt)
5 Unikate; sign., dat.
Vergriffen