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  • Foto: Nouria Behloul
  • Nouria Behloul: […] les murs se sont mis à parler, 2022. Ausstellungsansicht, GAK 2022. Foto: Franziska von den Driesch. Courtesy the artist
  • Nouria Behloul: […] les murs se sont mis à parler, 2022. Ausstellungsansicht, GAK 2022. Foto: Franziska von den Driesch. Courtesy the artist
  • Nouria Behloul: […] les murs se sont mis à parler, 2022. Ausstellungsansicht, GAK 2022. Foto: Franziska von den Driesch. Courtesy the artist
  • Nouria Behloul: […] les murs se sont mis à parler, 2022. Ausstellungsansicht, GAK 2022. Foto: Franziska von den Driesch. Courtesy the artist
  • Nouria Behloul: […] les murs se sont mis à parler, 2022. Ausstellungsansicht, GAK 2022. Foto: Franziska von den Driesch. Courtesy the artist

Nouria Behloul
[…] les murs se sont mis à parler

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20.11.2022–08.01.2023

[…] les murs se sont mis à parler ( dt. die Wände haben begonnen zu sprechen) von Nouria Behloul ist die zweite Ausstellung in der Reihe „Re-Framing“ in den Posterrahmen im Tunnel vor der GAK. Nouria Behloul versteht Collage und Poesie als Werkzeuge an der Schnittstelle von kollektivem Wissen und öffentlichem Raum. Mittels gesprochenem Text und Sound untersucht sie die Möglichkeiten von Widerstand und in Gesellschaft, Politik und Kultur.

Ihre Ausstellung nimmt das Wort Imagination zum Ausgangspunkt, um Fragen nach den Bedingungen von Gesellschaftsbildern aufzuwerfen. […] les murs se sont mis à parler knüpft an Proteste und Parolen und ihr In-Anspruch-Nehmen von öffentlichem Raum an sowie die Frage danach, welche Stimmen verstärkt und repräsentiert werden und welche fortwährend überhört werden.

Ohne Imagination gibt es keine Utopien. Beide werden eingeschränkt oder gar unmöglich gemacht durch die vermeintliche Ausweglosigkeit aus vorgegebenen Wegen oder einfache Gleichungen wie I = I. In Nouria Behlouls analog-digitaler Ausstellung wird jeder Buchstabe und jede Leerstelle zwischen ihnen zu viel mehr und dauert zwischen 50 Sekunden und 4 Minuten. Die Plakate buchstabieren Imagination, die Wände, auf denen sie hängen, antworten mehrstimmig in den öffentlichen Raum als Vielklang des Möglichen.

Nouria Behloul hat sich in unterschiedliche Texte und Klänge zwischen Poesie und Manifest vertieft, die sie unter anderem im CIRA Centre International de Recherches sur l’Arnarchisme in Marseille gefunden hat. Sie hat bereits Vorhandenes aufgenommen, neu verarbeitet und sich auf die Suche gemacht nach dem politischen Potential der Imagination. In den Ton- und Textfragmenten verbinden sich, anknüpfend an Kropotkins Philosophie, dem sie als alternative, gemeinschaftliche Gesellschaftsformation galten, Vogelstimmen mit Jazz mit Dub mit Gedanken des Zapatismo* als Gegenmodell zu hierarchischen Strukturen.
„Poetry is the only way out of here“ heißt Nouria Behlouls im letzten Jahr bei Bom Dia Books erschienene Publikation. Utopien und Imaginationen lassen sich nur denken und realisieren, wenn sie neu zur Sprache gebracht werden – wenn sich Worte und Stimmen zu nicht-linearen Narrativen verdichten und unser Vorstellungsvermögen trainieren.

* Zapatismo ist ein autonomes Bündnis, das aus einer indigenen Bewegung im mexikanischen Chiapas entstanden ist und sich zivil und selbstverwaltet organisiert. Zapatistas verstehen Erde (la tierra) nicht als etwas, das man besitzt, sondern dem man angehört und dem man deswegen mit Respekt begegnen soll. Der Kampf um Selbstverwaltung ist daher immer auch ein ökologischer.

Nouria Behloul (*1989, lebt in Marseille/Frankfurt) studierte Transmediale Kunst in Wien. Ihre Lesungen und Lecture Performances fanden zuletzt u.A. statt im Rahmen von „Über Brücken – Bridging“, Köln, abc Projektraum, Hamburg, hopscotch reading room, Berlin (2022), im Mousonturm, Frankfurt (2021) und dem öffentlichen Raum von u.A. Frankfurt, Wien, Los Angeles und Berlin. Sie ist Teil von diversen kollektiven Research Projekten, unter anderem mit Catharina Szonn zu Verhältnissen von Kulturproduktion und mit andpartnersincrime zu Kunst als Raum für Wissensaustausch. Mehrere Rechercheaufenthalte in Kalifornien und Mexiko zu „oral storytelling“ in indigenen Kulturen und „spoken word“ in Popkultur.

Sound Design: Sami Maisonobe

Quellen:

A las Barricadas (Versión original)
www.youtube.com/watch?v=op3w3wMqdwg

Ah’Revolution, Omar S (feat. Amp Fiddler), 2016

Biko Mutsaurwa on Anarchism and National Liberation
www.youtube.com/watch?v=zNXzJBsNYkA&list=PL1pAyKjcv77VogEdwPDEe7O-o2s6w5nvo&index=89

Borders: The Global Caste System, CrimethInc., 2017, The Anarchist Library, 2021

Caliban und die Hexe
https://de.labournet.tv/caliban-und-die-hexe

Caravan, Duke Ellington, 1962

David Graeber on Anarchism, Capitalism, Direct Action and the Internet (2006)
www.youtube.com/watch?v=F4tRT8b5txQ

Deux secondes d’air qui brûle, Diaty Diallo, Éditions du Seuil, 2022
Gelesen von Babacar Mbaye

En général, Oulahlou, 2002

Encre, Sueur, Salive et Sang, Sony Labou Tansi, Éditions du Seuil, 2015

Fo: Fo: And Miseme Sing at Their Sago Place
www.youtube.com/watch?v=YUKOrf-wcm4

I shall be released, Nina Simone, 1968

Imagine, John Lennon & The Plastic Ono Band (with the Flux Fiddlers), 1971

Indépendance Cha-Cha, Grand Kallé, 1960

Jeunes Retraités, Doums feat. Alpha Wann, 2017

Keep On Skanking, Bob Marley & The Wailers, 1967

Konnakol Indian Drum Language
www.youtube.com/watch?v=x89xXKywR4o

Manifeste, Original Soundtrack, Exils, Tony Gatlif, 2004

Mantiq Al Tayr – Conference of Birds
www.youtube.com/watch?v=LtZVLckOM6g&t=24s

Marinaleda, a socialist utopia in Spain
www.youtube.com/watch?v=Xxjm606xkIg

Mutual Aid – A Factor of Evolution, Pëtr Kropotkin, 1902, The Anarchist Library, 2009

Palabras del Subcomandante Marcos – EZLN (2007)
www.youtube.com/watch?v=WWlzeowDhMo

Rant, Diane Di Prima
www.youtube.com/watch?v=bw8lUZCihzA

The Revolution in Reverse, David Graeber, 2007, The Anarchist Library, 2009

War, Bob Marley & The Wailers, 1976

When the roots start moving – first mouvement: to navigate backward. Resonating with Zapatismo. Chto Dealt + Free Home University, Hsg. Alessandra Pomarico, Nikolay Oleynikov, Archive Books, 2021

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20.11.2022–08.01.2023

In der Posterrahmenserie „Re-Framing“

Sa, 19.11., 19 Uhr
Eröffnung

Sound Design

Sami Maisonobe

Förderung

„Re-Framing“ wird ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von Kultur.Gemeinschaften, dem gemeinsamen Förderprogramm für digitale Content-Produktion in Kultureinrichtungen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder.

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