Sex sells ist mehr als nur ein Klischee: Feministische Kunstproduktionen in den USA der 1980er Jahre lassen die ökonomischen Bedingungen von hegemonialen Sexualitäts- und Geschlechtermodellen deutlich hervortreten. Situiert im historischen Kontext der Kontroversen um Pornografie und einer Kritik an Darstellungskonventionen in kommerziellen Massenmedien, eröffnen künstlerische Ansätze eigene Perspektiven auf die Ästhetiken der sozialen Bezeichnungsprozesse. In Vortrag und Buch wird der Frage nachgegangen, wie Begehren als Schnittstelle dieser Diskurse insbesondere im Umfeld der Appropriation Art aufgerufen ist. Vor dem Hintergrund postmoderner Kulturtheorie und Konsumkritik verweisen die Aneignungen auf normative Differenzkonstruktionen, gesellschaftliche Wertzuschreibungen sowie die formalen Konflikte der Wiederholung.
Susanne Huber arbeitet als Researcher für Kunstwissenschaft/Kunstgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf feministischen, queeren und postkolonialen Theorien und Themenbereichen. Sie promovierte an der Freien Universität Berlin im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts Ästhetik des Begehrens. Gegenhegemoniale Visualisierungen von Körpern, Sexualität und Geschlecht mit einer Arbeit zu Lutz Bacher, Sarah Charlesworth und Barbara Bloom. Die Publikation der Dissertation erschien 2022 unter dem Titel „Vom Konsum des Begehrens. Appropriation Art, Sex Wars und ein postmoderner Bilderstreit“ (Berlin: De Gruyter). Nach Lehrtätigkeiten in Berlin, Halle und Zürich ist sie aktuell an der Universität Bremen beschäftigt.
Deutsch, hybrid
Teilnahme via Zoom hier
Kooperation mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender